Sonnenblumen trösten

Sonnenblumen trösten.

Ungeschnitten gilben
Gräser den Weg nach,
die Wasserrinne
eitelt spät noch der Stunde
mit lichten Wolken.
Sonnenblumen
senken ihr Haupt
in der Müdigkeit
des Sonnentrostes.

Trunken
stelzen Spinnen
netzwärts,
nachtgelaun’t.

Dummet träg‘
die Hummel
hin an farbgetränkter Wand,
es wein’t der Morgen
in vergilbten Gräsern
zwischen Steinen
um die Hülle.

Sonnenblumen
trösten Kieselsteine,
kaltgeword’ne!

aus: Ernst Häkanshon Alltag am Ufer Gedichte Band 2 1981

Bürchau

Die letzen Garben

Gruß an Bürchau.

Von dunklen Tannen rings umsäumt,
ein Kleinod fern von Hast und Eil’,
weiß ich ein Dorf, das still, verträumt
dem Wand’rer bietet Rast und Weil’.

Gott Dir zum Gruß, Du trautes Tal,
der Wälder sanfter Stille,
ein reich Erleben in der Wahl
des Schenkens aus der Fülle.
Will froh mit Freuden es gesteh’n,
Dir, Bürchau, gilt mein Wiederseh’n.

Und kommt der Abend aus der Weite,
eilt zu den Höhen schnell im Lauf,
wenn friedenvoll das Kirchgeläute
tönt feierlich vom Dorf herauf.

Grüß ich das liebgewonn’ne Tal,
der Wälder sanfter Stille,
ein reich Erleben in der Wahl
des Schenkens aus der Fülle.
Will froh mit Freuden es gesteh’n,
Dir, trautes Tal, mein Wiederseh’n.

Aus: Zwischen den Zeiten – Sonne Wind und Weiten
Ernst Häkanshon Gedichte V. Band 1997

In der Runde

In der Runde.

Giergetrimmt
frohlock’t der Würfel,
stolpert bechertoll
durch Zahlen leicht und gleich,
feix’t den Träumern,
such’t Verblendete,
wählet kichernd
für den Augenblick Erwartung
und – vergibt Erstauen.

Abgegriff’nes Becherleder
lebet stumm der Gunst
in der Beharrlichkeit.

Aus: Ernst Häkanshon, Alltag am Ufer 1981

Die Parkuhr

Die Parkuhr.

Erpresserisch
schiel’t stelzenhager
eine Parkuhr
beutehaschend drein.
Tagesstunden
lohnen hastgetreu
den Schaufelkreis,
wenn er sich zeitgemäß erklärt.
Nachtgeschon’t
bräun’t Rost das Uhrgetriebe,
ungenutzt ist Staub
des Alters Knecht.

Leider schäkert
die Mechanik
allzuoft mit Uniformen.

Aus: Ernst Häkanshon, Alltag am Ufer 1981

Frühling

Frühling

Beispielbild 2

Ich weiß nicht,
sehe ich den Schmetterling
dort tanzend an
der Vogelhecke schwinden,
dünkt mir,
es drängt der Flügelschlag
den Atem schneller hin
zur Freude.

aus: Gedanken sind wie lose Blätter, Gedichte von Ernst Häkanshon Band 1

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